Die Kunst, individuelle Brücken zu bauen und Accessibility durch moderne Technologien als Standard zu etablieren.
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Theater und verstehen die Bühnensprache nicht. Neben Ihnen sitzen in einer Reihe eine taube Person, eine blinde Person, eine Person mit Lernschwierigkeiten und eine mit geringer Lesekompetenz, beispielsweise ein Kind. Und jede dieser Personen kann durch die Nutzung individueller Devices einen Kanal wählen, durch den sie dem Geschehen auf der Bühne folgen können, es verstehen und sich mitgenommen fühlen. Neben den bereits etablierten Übertiteln, die man von internationalen Festivals oder aus dem Repertoire großer Theater- und Opernhäuser kennt, bietet panthea.live die Möglichkeit, verschiedene Sprachspuren gleichzeitig punktgenau abzuspielen. Das gilt sogar für vorproduzierte Gebärdensprachdolmetschung und Audiodeskription. Dabei werden alle Inhalte von einer einzigen Person gefahren. Das ermöglicht endlich einen regelmäßigen und nachhaltigen Zugang unterschiedlichster Besucher und Besucherinnen zu kulturellen Veranstaltungen. Wir freuen uns, tiefer mit Ihnen einzutauchen und auch Ihnen eine Brücke bauen zu dürfen!
Sprache: Deutsch, keine Übersetzung, aber Übertitelung
Referent: David Maß (PANTHEA)
David Maß ist mehrsprachig in einer Theaterfamilie aufgewachsen. Er hatte also fast keine andere Chance, als den Beruf des Übertitlers zu ergreifen. Bis Ende der 90er war der Bereich noch sehr dürftig professionalisiert, so manches Gastspiel hatte schwer zu kämpfen bei den Versuchen, es für ein fremdsprachiges Publikum verständlich zu machen. Seit nunmehr über 20 Jahren setzt er sich für die Anerkennung der Übertitelung als ernstzunehmendes Gewerk im Reigen des Theaters ein. Dieses Anliegen verfolgt er zusammen mit einem Team von Experten und Expertinnen bei PANTHEA, dessen Geschäftsführer er zusammen mit Anna Kasten in Berlin ist. Ein weiteres Büro arbeitet von Paris aus. Gemeinsam mit ihren Partnern und Partnerinnen wollen sie Accessibility in den Darstellenden Künsten für Menschen mit und ohne Behinderung vorantreiben, um neue Zuschauerschichten zu gewinnen, im Einklang mit dem bereits bestehenden Publikum.