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Das Ohr als Fenster – wie 3D Audio die Bühne erweitert

22. Mai // 11:30 - 12:30

Was passiert, wenn das Publikum mittels Kopfhörer in das Geschehen eintaucht? Welche Erfahrungsebene öffnet akustische Nähe?
Regisseurin und Autorin Christiane Mudra inszeniert investigative Theaterabende zu hochaktuellen gesellschaftlichen Themen, auch außerhalb klassischer Bühnenräume. In ihren Produktionen Selfie & Ich über psychische Erkrankungen in der Leistungsgesellschaft und The Holy Bitch Project über häusliche sexualisierte und digitale Gewalt gegen Frauen nutzt sie 3D Audio, um dem Publikum die Erlebniswelten der Protagonist*innen nahezubringen.
Der immersive Klang wurde von Martin Rieger (VRtonung) entwickelt. In enger Zusammenarbeit mit Christiane Mudra entstand auf Basis von Textfassung und O-Tönen eine akustische Dramaturgie, die authentische Erfahrungsberichte, eingesprochene Dialoge und psychoakustische Elemente zu einem emotional erlebbaren  Hörraum verdichtet.
Zentrales Element beider Inszenierungen: Das Publikum trägt während der gesamten Vorstellung Kopfhörer. Dadurch entsteht eine intime Nähe zu den Protagonist*innen. Stimmen bewegen sich um den Kopf, Geräusche flackern hautnah auf, akustische Perspektiven verschieben sich. Neben der Bühnenhandlung entsteht ein weiterer Raum im Ohr – persönlich im Kollektiv.
Wir zeigen Klangbeispiele, reflektieren Herausforderungen und Chancen dieser Form und berichten von Publikumsreaktionen. Der Vortrag richtet sich an alle, die Sound nicht nur als Effekt, sondern als erzählerisches Mittel verstehen – und die wissen wollen, wie man Theater für die Ohren macht.

 

Christiane Mudra (Regisseurin, Autorin und Gründerin von investigative theater) & Martin Rieger (VRtonung)

Christiane Mudra ist Regisseurin, Autorin und Gründerin von investigative theater. Kern ihrer Produktionen ist seit mehr als 10 Jahren die journalistische Langzeitrecherche zu politischen Themen wie Rechtsextremismus, Überwachung und Misogynie. Seit vielen Jahren arbeitet sie mit digitalen Mitteln und interaktiven Formaten, oft außerhalb klassischer Bühnenräume. 
In München und Berlin waren zuletzt zu sehen: „The Holy Bitch Project“ über häusliche, sexualisierte und digitale Gewalt gegen Frauen, „Selfie & Ich“, ein Abend über psychische Erkrankungen in der Leistungsgesellschaft, „Hotel Utopia“, ein interaktives Gesellschaftsspiel über den Wert von Pässen im Tower des Flughafens Tempelhof. 2024 wurde mit BETA ihre erste Musiktheaterproduktion über die Demokratiegefährdung durch Big Tech in der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin uraufgeführt. 
Sie war Artist in Residence bei der Biennale di Venezia und inszenierte in Brasilien. Ihr Film The Holy Bitch Project lief 2023 auf dem NYC Independent Film Festival. 
Für „Kein Kläger – NS-Juristen und ihre Nachkriegskarrieren“ (2019) filmte sie Interviews mit 10 Zeitzeug*innen aus Deutschland und Israel, darunter die Staatsanwälte des Eichmann- und des Auschwitzprozesses, um sie im Münchner Stadtraum mittels Augmented Reality und einer App sichtbar zu machen. 
Christiane Mudras Recherchen im Themenfeld Rechtsextremismus wurden auch in Sachbüchern und Podcasts, z.B. in der Reihe „Terrorismus – Strategie des Schreckens“ der Bundeszentrale für Politische Bildung publiziert.

Details

Datum:
22. Mai
Zeit:
11:30 - 12:30
Eventskategorie:
Event-Tags:
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Location

SoundLab (Messehalle)
Das Ohr als Fenster – wie 3D Audio die Bühne erweitert
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